12:15 - 13:45 Uhr / UniMS
Proseminar im Bereich Frühe Neuzeit (Fach Kunstgeschichte)
Von Göttern und Helden. Die Rezeption antiker Mythologie in der Kunst der Frühen Neuzeit
Obwohl der Glaube an die paganen Götter der alten Griechen und Römer mit dem aufkommenden Christentum unterging, blieben sie doch durch textliche und bildliche Überlieferung stets lebendig. Besonders mit dem aufkommenden Humanismus fanden ihre Mythen wieder großes Interesse bei den Gelehrten, Künstlern und Patronen der Zeit und kehrten in neuer Form zurück in den Alltag der Menschen.
Die antiken Götter und Heroen feierten ihren Siegeszug in der Kunst der Renaissance und des Barock. Die großen Kunstpatrone bestellten bei den Künstlern komplexe Mythologien, ließen sich in mythologischer Gewandung porträtieren und ganze Räume in ihren Palazzi mit den Figuren der antiken Götter- und Sagenwelt schmücken. Ob antiker Gott oder Held, sie beide vereinen in ihren Eigenschaften einen beispielhaften Tugendkanon, der sich nur allzu leicht in zeitgenössische Herrscherideale einfügen ließ. Heldenangleichungen im Bildnis sind seit der Antike bekannt. Mit der Wahl und Inanspruchnahme einer solchen heroischen oder göttlichen Referenzfigur konnten das Selbstverständnis generiert und Machtansprüche ausgehandelt werden.
Welches zeitgenössische Verständnis hatte man von den antiken Mythen, welche etablierten und damit vorgeprägten Götter- oder Heldenrollen standen für die Repräsentation zur Verfügung und wie wurden diese in die individuellen Bedürfnisse des Auftraggebers eingefügt? Das Seminar soll eine Einführung in die mythologischen Themen in der Kunst der Frühen Neuzeit bieten. Die Analyse von Fallbeispielen aus Malerei, Skulptur und Ausstattungskonzepten bildet dabei die Grundlage, um das vielfältige Thema der Mythosrezeption und damit das Nachleben der antiken Götter und Helden im Kontext der künstlerischen, historischen und medialen Entwicklungen gemeinsam im Seminar zu erarbeiten.
Die Veranstaltung ist eine reguläre Lehrveranstaltung.
Dozent*innen: Leonie Drees-Drylie
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Anzahl der freien Plätze: 2